Shipping

Nachfolgend eine Auflistung verschiedener Verschiffungsagenturen, welche alle schon einmal von Overlandern in irgend einer Form in Anspruch genommen wurden. Es lohnt sich, Angebote zu prüfen und zu vergleichen - die Preise variieren um teilweise 150%. Jeweils sollte man auch Fragen, ob die Agenturen Partneragenturen in der Zieldestination hätte und welches die günstigsten Häfen sind.

Verschiffung Malaysia (Penang) nach Indien (Chennai): Von Malaysia aus haben wir mit Cakra Shipping verschifft. Wir wissen von vielen, die es davor und einigen, die es wegen uns danach gemacht haben. Alle sehr zufrieden, keine Probleme und günstig(st)er Anbieter. Penang hat den Vorteil, dass man in Gehdistanz von der Altstadt (Reggae Mansion Guesthouse) zum Cakra Office alles regeln kann und die übrige Zeit voll für die schöne Stadt einsetzen kann. Port Klang ist weit weg vom attraktiven Kuala Lumpur und die Zugfahrt dauert zwischen 60 und 90 Minuten um an den Hafen zu gelangen. Port Klang ist wegen der Hafengrösse auch teurer, da die Gebühren mit der Hafengrösse üblicherweise grösser werden. Die Gebühren machen mehr als 70% der Verschiffungskosten aus.

Gesamtdauer (Tag der Containerbeladung in Malaysia bis verlassen Zollgelände in Chennai): 16 Tage
Gesamtkosten: 2070 CHF (Malaysia ca. 1130 CHF - inkl. 60CHF Expressfee, Chennai ca. 940 CHF)
Unerwartetes: Container wurde auf anderes Schiff umgeladen und war deshalb 2 Tage später in Indien / Spanngurten wurden separat abgerechnet (30USD), nicht in Offerte enthalten. Sie gehören aber danach auch uns.

Penang; Cakra Shipping: Mr. Yeap ist rund um die Uhr verfügbar, voller und freundlicher Einsatz und wenn's sein muss können auch Expressaktionen durchgeführt werden - bei uns ging es keine 24 Stunden von der Bestätigung der Versandbereitschaft von uns bis der Wagen im Container versiegelt zum Hafen aufgebrochen ist. Einen Tag später wurde er ins Schiff verladen. Er braucht Carnet de Passage, ICP mit Gültigkeit bis Containerversiegelung im Minimum, Passkopien und ggf. noch ein paar Dokumente mehr - nichts aber, was man nicht eh schon hat. Er hat nach Indonesien, Amerika, Europa und Indien verschifft, das spielt aber grundsätzlich so grosse Rolle wohin es geht.

Indien, Chennai: Mr. Govias macht faire Preise und die von ihm bestimmten Kosten sind fix. Es gibt nur zwei Posten, die durch die Hafenverwaltung und die Schiffsagentur verrechnet werden, die er 1:1 weiterverrechnet. Er brauch ebenfalls Carnet de Passage und die Pässe. Da man in Indien ist, gibt es immer wieder Besuche beim Custom House, man sollte sich also bereit halten für die Zeit, bis man den Wagen bekommt. Es dauerte vom ersten Besuch beim Custom House bis zum Moment, wo wir den Wagen aus dem Zollgelände fahren durften 5 volle Arbeitstage. Es ist der erste indische Witz, aber leider kann man nicht darüber lachen. Inkompetenz und Bürokratie pur. Govias' Firma führt einem aber durch den Prozess und man hat so eigentlich bis auf die vergeudete Zeit wenig Probleme. Wir haben zwischenzeitlich die indischen Versicherungen abgeklappert und einen Vertrag abgeschlossen. Die Inspektion haben wir zusammen koordiniert mit der Zollinspektion. So muss man nur einmal die Beamten durchs Fahrzeug führen.

Generelle Informationen:

• Auto sollte mit minimalem Tankinhalt und frei von explosiven Flüssigkeiten (Gas, Petroleum, etc.) sein für den Verlad.
  Es kann Kontrollen geben und wenn zu viel davon entdeckt wird, kann der Gefahrenguttarif angewendet werden. Teuer. So genau wird es aber allgemein nicht genommen.
• Auto unbedingt mit starken Bändern verzurren und explizit in der Offerte danach fragen. Es kann auch nur mit Holz verkeilt werden, das taugt aber bei rauer See nicht.
• Je nach Land überprüfen, ob spezielle Vorschriften bezüglich Sauberkeit bestehen (Australien, Neuseeland, ...!?)
• Malaysia: Versicherung ist zwingend erforderlich für den Auslad. Nur mit Versicherung kriegt man das ICP (International Circulation Permit) und nur damit kann man das Auto aus dem Zollgelände steuern. Ohne ICP kriegt man es nicht.
  Jeder der es nicht glaubt soll seine eigenen Erfahrungen damit sammeln. "Zurich" bietet zum Beispiel so eine Versicherung an und damit kann man so gemäss Aussagen Betroffener auf einer Poststelle das ICP bekommen.
• Selbstverlad oder Selbstausladung in Indien ist reine Zeit- und Geldverschwendung. Die Bürokratie und Korruption ist für Ausländer nicht durchschaubar und auch nicht, wer wieviel Schmiergelder abkassieren muss. Wer den Auslad in Malaysia versuchen will, wird es sicher schaffen. Er erspart sich vielleicht ein paar hundert USD, aber schneller ist das Auto sicher nicht zu kriegen. Es ist lediglich die Frage, wieviel Hin- und Her ist man dafür bereit in Kauf zu nehmen.
  
• Die genauen Abmessungen des Fahrzeug mit leeren Tanks kennen, damit es beim einfahren in den Container keine bösen Überraschungen gibt. Achtung: Die lichte Torhöhe bestimmt, ob man in den Container kommt und nicht die Innenhöhe. Hier eine Übersicht, mit allen erforderlichen Norm-Dimensionen.
• Agenturen über Internet & Mail zu erreichen ist schwierig und oft unbefriedigend. Wir empfehlen, Agenturen vorab zu kontaktieren und zu schauen, was man kriegt. Aber erst konkret kann man werden, wenn man den Jungs ins Büro steht und sie beobachtet und durch die Präsenz unter Druck setzt. Wir haben in Malaysia 3, in Chennai 5 Agenturen evaluiert, besucht und dann entschieden. Es wird schnell klar, wo es passt.